Das Veranstaltungsprogramm der IFAT setzt neue Maßstäbe
Mehr Austausch, mehr Einblicke, mehr Lösungen
Hochkarätige Referenten, eine gestiegene internationale Ausstellerbeteiligung und ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm werden die IFAT Munich prägen, die vom 13. bis 17. Mai 2024 in und um die Münchener Messehallen stattfindet. Die Besuchenden der Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall und Rohstoffwirtschaft können sich auf innovative Umwelttechnologien und spannende Live-Demonstrationen freuen. So etwa auf dem Freigelände Süd, wo der VDBUM den Weg zur emissionsfreien Kanalbaustelle präsentiert.
„Mehr denn je wird die IFAT Munich als die zentrale Lösungsplattform und Wissenshub für alle Belange der Kreislaufwirtschaft wahrgenommen“, sagt Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München GmbH. Neben vielen nationalen und internationalen Experten werden auch hochrangige Politikerinnen und Politiker auf der IFAT den Austausch mit der Branche suchen. Eröffnet wird die Weltleitmesse von Bundesumweltministerin Steffi Lemke und dem Bayerischen Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz, Torsten Glauber. Am zweiten Messetag steht das Spitzengespräch der Kreislaufwirtschaft auf dem Programm. Ein Panel zum Green Deal mit EU-Spitzenpolitikern ist für den 15. Mai geplant.
Die nötigen Anpassungen an die Folgen des Klimawandels spielen eine übergeordnete Rolle auf der IFAT. Durch Starkregen und Überschwemmungen, extreme Hitze und Wassermangel wächst der Druck für alle gesellschaftlichen Akteure, wie Politik, Unternehmen und Privatpersonen, sich auf die veränderten Bedingungen einzustellen. Eine besondere Rolle auf dem Weg zu mehr Klimaresilienz nehmen die Kommunen ein. Ihrer Schlüsselstellung widmet die Messe den „Tag der resilienten Kommunen“, der am 16. Mai stattfindet. Angeboten werden Vorträge, Experten-Runden und geführte Touren mit wertvollen Impulsen für alle Vertreter des kommunalen Sektors.
Für den letzten Messetag haben sich zwei international gefragte Gäste angekündigt: Stararchitekt Daniel Libeskind, dessen erzählerische Formensprache insbesondere Kultureinrichtungen weltweit prägen und Ian Goldin, Professor für Globalisierung und Entwicklung an der Universität Oxford und Gründungsdirektor der weltweit führenden Forschungsgruppe Oxford Martin School, werden im Rahmen der Konferenz „Future of Living – Adapting to the results of climate change“ darüber diskutieren, was Städte lebenswert macht und wie sie geplant werden sollten, um auf gesellschaftliche und klimatische Herausforderungen vorbereitet zu sein.
Innovationen internationaler Start-ups
Erneut präsentiert sich die IFAT als Startrampe für innovative Jungunternehmen der Umwelttechnologiebranche. An den fünf Messetagen stellen sich Start-ups der internationalen Fachwelt vor. „Während sich in anderen Wirtschaftsbereichen das Gründungsgeschehen abgekühlt hat, ist die Dynamik der Start-up-Szene in der Umwelttechnologiebranche ungebrochen hoch“, freut sich Stefan Rummel. Der Geschäftsführer der Messe München führt dies hauptsächlich auf die langfristige, existentielle Bedeutung der bearbeiteten Themenfelder zurück. „Die Lösung der globalen Umweltprobleme – wie der Klimawandel und seine Folgen, verschmutzte Meere und Wassermangel oder wachsende Abfallberge und schwindende natürliche Ressourcen – gehört zu den großen Menschheitsaufgaben und bietet einen geradezu unbegrenzten Raum für innovative Ideen und neue Geschäftsmodelle“, ist sich Rummel sicher.
In der Start-up Area, einem gesonderten Ausstellungsbereich in Halle C4, stellen sich rund 50 Nachwuchsfirmen aus über 15 Nationen vor. Dazu gehört beispielsweise das norwegische Unternehmen Renasys, das mit einer neuartigen mechanischen Filtration die Abwasseraufbereitung revolutionieren will. „Unser Verfahren bietet beispiellos hohe Durchflussraten für Filtrationsstufen von 40 bis 5 µm“, erläutert Christopher Sveen, Mit-Gründer und Geschäftsführer bei Renasys. Sein Ziel ist es, auf der IFAT weitere langfristige Partnerschaften zu schmieden, um gemeinsam einige der weltweit dringendsten ökologischen Herausforderungen anzugehen. Die Messe markiert ferner den Markteinstieg von Solar Materials. Das Magdeburger Start-up hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit seiner patentierten Technologie Solarmodule vollständig zu recyceln. Das 2022 in Köln gegründete Jungunternehmen Metycle will der „weltweit effizienteste und vertrauenswürdigste Marktplatz für Sekundärmetalle“ werden. Die digitale Plattform ermöglicht Verkäufern und Käufern den Handel mit allen Arten von Metallen und Mischmetallen.
Unter dem Namen „Green Stage“ ist eine Aktionsfläche für Ausstellervorträge, Präsentationen von Verbänden und Partnerinstitutionen sowie wissenschaftlich orientierte Diskussionsrunden als weiteres Informations- und Networkingangebot in die Start-up Area integriert. Hier stehen Vortrags- und Diskussionsblöcke zu für die Gründerszene besonders relevanten Themen auf dem Programm. „Selbstverständlich finden sich auch unter den sonstigen Ausstellern unserer 18 Hallen und des Freigeländes viele weitere spannende Newcomer“, betont Philipp Eisenmann, Exhibition Director der IFAT.
VDBUM präsentiert Lösungen
Der VDBUM, langjähriger Partner der IFAT, organisiert traditionell eine eigene Fläche, auf der Live Demonstrationen stattfinden und so neue Möglichkeiten und Funktionen präsentiert werden. In diesem Jahr steht die Fläche im Freigelände Süd unter dem Motto „Der Weg zur emissionsfreien Kanalbaustelle“. Dabei stehen insbesondere die vielfältigen Lösungsmöglichkeiten in der Antriebstechnologie im Fokus. Gemeinsam mit seinen Partnern bespielt der Verband eine insgesamt 2.500 m2 große Fläche. 2.000 m2 dienen als Ausstellungsfläche für Maschinen und Geräte, 500 m2 gehören dem Vorführbereich. „Die IFAT München ist die geeignete Plattform, um mit Auftraggebern und Auftragnehmern von Kanal- und Rohrleitungsbaumaßnahmen über die Antriebssysteme der Zukunft zu diskutieren“, sagt VDBUM-Geschäftsführer Dieter Schnittjer. Täglich finden vier Demo-Shows statt. Sie werden von den VDBUM-Experten moderiert, sind kurzweilig gestaltet und dauern maximal 30 Minuten. Für beste Sicht sorgt eine Tribüne, die es in diesem Jahr erstmals gibt. „Gerne stehen wir und unsere Partner interessierten Gästen nach den Vorführungen für weiterführende Gespräche zur Verfügung, denn Insbesondere zum Thema `Der Weg zur emissionsfreien Kanalbaustelle´ gibt es viel zu diskutieren“, weiß Dieter Schnittjer.
Die Partner des VDBUM bei der IFAT 2024 sind die Avant Tecno Deutschland GmbH, die Develon Deutschland GmbH, die KRD Sicherheitstechnik GmbH, die Komatsu Germany GmbH, die M & R Maschinenhandel GmbH, die RSP GMBH & CO. KG, die Steelwrist Deutschland GmbH, die Tibatek GmbH, Wolf Technik für Baumaschinen und Wacker Neuson SE. Dank dieser Partner gelingt es, einen Mix aus allen Anlagen, Geräten und Maschinen zu präsentieren, die im Kanalbau eingesetzt werden.
Flüssigboden ist eines der Themen, die in der Baubranche zunehmend an Bedeutung gewinnen. „Und deshalb präsentieren wir uns gemeinsam mit weiteren Herstellern auf der Demobaustelle „Der Weg zur emissionsfreien Kanalbaustelle“ des VDBUM“, so Philipp Ellsäßer, Geschäftsführer der Tibatek GmbH. Das Unternehmen hat eine Flüssigbodenschaufel entwickelt, um die Herstellung und Verwendung von Flüssigboden weiter zu optimieren. Anstehender Boden muss nicht unnötig entsorgt werden, sondern kann separiert und anschließend wieder eingebaut werden.
Ebenfalls am Gemeinschaftsstand des VDBUM wagt RSP einen Blick in die nachhaltige Baustelle der Zukunft und präsentiert mit dem ESE E den weltweit ersten vollelektrischen Saugbagger. Angetrieben wird der Doppelventilator von einem eigens von RSP entwickelten Elektromotor. Im Gemeinschaftspavillon des Verbands der Arbeitsgeräte-Kommunalfahrzeugindustrie präsentiert das Familienunternehmen aus Thüringen zudem die neueste Generation des Saugbaggers ESE 6. Nach jahrelanger Forschung und Entwicklung feierte die Weiterentwicklung zum Jahresbeginn ihren Verkaufsstart. Die optimierte Behälterkontur sorgt für ein rückstandsfreieres Entleeren an höheren Bordwänden.
Aussteller-Highlights
Einige weitere IFAT-Aussteller haben uns im Vorfeld berichtet, mit welchen Themen sie nach München reisen werden.
Atlas zeigt seine zu 100 % batteriebetriebene Industrieumschlagmaschine mit dem Namen 200MH accu. Diese Maschine hat ein Einsatzgewicht von 21 t (inkl. 500 l Greifer) und die Reichweite beträgt bis zu 11,6 m. Der großdimensionierte Elektromotor hat eine Leistung von 140 kW und bezieht seine Energie aus einem klimatisierten Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von 115 kWh; damit liefert er ausreichend Energie für einen vierstündigen Arbeitseinsatz. Das Batteriesystem wird anschließend an einer 75 kW-Ladestation innerhalb einer Stunde zu 96 % aufgeladen.
Die neue Sany Umschlagmaschine SMHW30G5 punktet mit Stabilität, hoher Traglast und großer Reichweite und übernimmt zuverlässig alle Be- und Entladetätigkeiten im Recycling und weiteren Einsatzgebieten. Premiere feiert der neue 18 t-Mobilbagger SY175W. Die konsequente Weiterentwicklung des vor zwei Jahren eingeführten 15 t-Baggers bietet eine komfortable Kabine und hohe Bedienfreundlichkeit. Zu sehen ist auch der Der im letzten Jahr
vorgestellte Radlader SW305. Er gilt als Musterbeispiel für eine multifunktional einsetzbare Maschine.
„Wir erwarten einen deutlich höheren Besucherandrang als zur IFAT 2022“, begründet Norbert Philipp, Gesamtvertriebsleiter der MTS Mobile Tiefbau Saugsysteme GmbH, den auf 450 m2 vergrößerten Messestand. Der Saugbagger-Hersteller zeigt den DINO-Saugbagger mit größerem Hochleistungskompressor. Die zusätzliche Druckluft sorgt für eine höhere Effizienz der Lösewerkzeuge und damit für mehr Produktivität.
„Wenn es darum geht, Ressourcen intelligent in Kreisläufe einzusetzen, haben wir einige Ideen und Lösungen auf Lager, wie zum Beispiel unseren Mudcleaner Truck“, erklärt Christian Wild, einer der Geschäftsführer der Max Wild GmbH. Das Unternehmen zeigt in München seinen mehrfach ausgezeichneten Mudcleaner-Truck für die Aufbereitung von Bohrschlamm aus dem HDD-Verfahren. Er richtet sich an Bauunternehmen und Kommunen mit kleineren bis mittleren HDD-Projekten mit einem Durchsatz bis zu 180 m3 am Tag und verspricht bis zu 90 % weniger Wasserverbrauch, 90 % weniger Abfall und 90 % weniger Recycling-und Transport-Kosten. Pünktlich zur IFAT präsentiert die Max Wild GmbH neue Finanzierungsmodelle für den Mudcleaner Truck: Leasing und Mietkauf.
Pumpenhersteller Tsurumi zeigt als Neuheit seine CZ-Abwasserpumpen bis 15 kW. Die neue Serie wurde speziell für Wasser mit schwierigen und harten Feststoffen entwickelt. Der Hersteller realisierte dafür eine einzigartige Shredder-Konstruktion. Der scharfe Scherenmechanismus soll ein Verstopfen der Pumpe verhindern und anderen Schneidwerken überlegen sein. Neu sind auch die MMR-Tauchrührwerke zum Mischen, Rühren, Auflösen und Belüften. Mit Motoren bis 7,5 kW und Dreiblattpropellern bis 650 mm Durchmesser bewältigen sie Wasserdichten bis 1100 kg/m3. Ein weiteres Thema ist Tsurumi-Connect. Die „smarte“ Elektronik überwacht das Funktionieren des angeschlossenen Geräts.
Der Druckluftspezialist Kaeser präsentiert die wirtschaftlichen Schraubengebläse, die jetzt mit Synchron-Reluktanz-Motor ausgestattet sind. Für noch mehr Druck sorgen die Turbo-Gebläse Pillaerator. Sie eignen sich für Volumenströme von 50 bis 267 m³/min und Differenzdrücke bis 1,3 bar. Hohe Energieeffizienz und eine intelligente Konzeption zeichnen diese Maschinen aus. Leistungsstark, leicht, geräuscharm, vielseitig einsetzbar und einfach zu transportieren: Das sind die wesentlichen Merkmale der kleinsten Modelle des Baukompressorenprogramms Mobilair, die es jetzt auch als Elektro-Version gibt.
Doppstadt gestaltet seinen Messestand als praxisnahen Recyclinghof und zeigt mit seinen Lösungen verschiedene Facetten der Aufbereitung. Gezeigt werden flexible, zukunftssichere und wirtschaftliche Lösungen, etwa der Inventhor 6.2, der als Solo-Maschine, in Verbindung mit dem Selector 800.2 oder mit dem neuen Korbsystem allen Zerkleinerungsaufgaben gewachsen ist. Die Doppstadt-Lösung ist auch mit einem elektrischen Antrieb verfügbar. Der Anforderung der Wirtschaftlichkeit trägt die weiterentwickelte Siebmaschine SM 620.3 Rechnung. Wie flexibel Aufbereitung funktioniert, beweist Doppstadt mit seiner AK-Baureihe. Wirtschaftlich, rechtssicher und flexibel sind auch die mobil-modularen Aufbereitungslösungen, die Doppstadt unter dem neuen Markenauftritt MMPC (ehemals MMAK) präsentiert
Spannendes Veranstaltungsprogramm
Neben dem VDBUM sind im Freigelände Süd zwei weitere Verbände mit Live-Demonstrationen vertreten. In der VDMA Crushing Zone stehen Rückbau und Zerkleinerung im Fokus. Daneben zeigt der BDSV, welche Baumaschinentechnologie im Materialumschlag erforderlich ist, um im Stahlrecycling erfolgreich arbeiten zu können. Laut Dieter Schnittjer ist auch ein Besuch dieser Bereiche lohnenswert.
Dies gilt sicher auch für den Stand der DWA und das Thema Digitalisierung in der Wasserwirtschaft. Hier erhalten Interessierte einen Überblick in das Best Practice Modell des Emscher Umbaus und den Einsatz verschiedener Digitaler Technologien, z.B. Dem mit dem „Digitalen Zwilling“.
Wie passen wir unseren Umgang mit Wasser an den Klimawandel an? Wie funktioniert effiziente Instandhaltung von Kanalnetzen? Wie gelingt die Wasserwiederverwendung ohne Abstriche bei der Qualität? Und ist klimafreundlich hergestellter Wasserstoff der Weg in die Zukunft? Antworten auf diese und andere Fragen bietet Ihnen das Veranstaltungsprogramm der Blue Stage.
Kreislaufwirtschaft & Ressourceneffizienz, Stoffstrommanagement, Logistik und Mobilität in Kommunaltechnik und Abfallwirtschaft sind die Themen, die auf der Orange Stage beleuchtet werden. Hier geht es beispielsweise um die Frage: Wie schaffen wir die Transformation von der Wegwerfgesellschaft zu einer ganzheitlichen Kreislaufwirtschaft, die den gesamten Lebenszyklus von Produkten betrachtet?
Mit den neu eingeführten Cross-industry sessions, rückt die IFAT in Zusammenarbeit mit verschiedenen Veranstaltungen der Messe München Lösungen aus unterschiedlichen Branchen und Industrien in den Fokus. Über diverse Industrien hinweg sollen gemeinsame Problemstellungen thematisiert werden, um passende Lösungen und Herangehensweisen für eine Kreislaufwirtschaft zu entwickeln. Das Veranstaltungsprogramm ist übrigens im Eintrittspreis enthalten.
Vertiefende Einblicke in einen nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen, zu Innovationsprojekten und neuesten Technologien bieten die Spotlight Areas zu den Themen Zirkularität E-Mobilität, Chemisches Recycling, Wasserstoff in der Kreislaufwirtschaft, Digitale Technologien, Trinkwasser VR Experience.
Die IFAT bietet mehr als 25 geführte Lösungstouren an. Dabei werden mehrere Stände besucht, die Impulse und konkrete Lösungen zu einem bestimmten Themenkomplex anbieten. Es finden auch Touren unter sachkundiger Leitung zu ausgewählten Unternehmen des Sonderbereichs Start-up Area statt.
Ein Geländeplan und eine detaillierte Gesamtübersicht aller Aussteller, Live-Demonstrationen, Praxistage und des Rahmenprogramms ist auf der IFAT Website und in der IFAT App erhältlich. Der VDBUM verfügt übrigens über ein Ticket-Kontingent für die IFAT, Interessierte melden sich bitte in der VDBUM-Geschäftsstelle.
David Spoo, VDBUM-Redaktion